Die Entdeckung des Urans

 

              Ganz von vorne                 

Während der bäuerlichen Besiedlung stieß man 1168 auf der Flur von Christiansdorf bei Freiberg unerwartet auf Silber. Dieses löste ein großes "Bergkgeschrey" aus, das die Entwicklung im Erzgebirge in den folgenden Jahren entscheidend bestimmen sollte.  

Im Jahre 1471 erhob sich erneut ein mächtiges Berggeschrei, dieses Mal war Ziel der Schneeberg, unweit von Zwickau. Der Silberbergbau ist hier seit 1446 urkundlich belegt und bildete den Ausgangspunkt für eine ganze Silberbergbauepoche im Westerzgebirge.

Nachfolgend entstanden hier eine Reihe weiterer Bergbaustädte, wie

  • Annaberg,
  • Marienberg und Buchholz
  • auch St. Joachimsthal (jetzt Jachymov, Tschechien)
  • und Johanngeorgenstadt,
Beginn des Uranerzbergbaues

Mit Rückgang der Silbergewinnung nach 1600 retteten den Fortbestand des Bergbaues bis in das 20. Jahrhundert die im Zuge der technischen Entwicklung hervorgebrachten bahnbrechenden Erfindungen und Entdeckungen und der daraus resultierende Bedarf

  • an Wismut (zur Herstellung einer Legierung für das Letternmetall für den Buchdruck, von Schminke und Apothekerware)
  • von Kobalt (Farbgebung für Delfter Kacheln),
  • Nickel (Essbestecke aus Neusilber)
  • und zuletzt auch Uran.

Obwohl Uranmineralien, u.a. die Pechblende (schwarze Farbe wie Pech), in vielen Erzgängen anstanden, wanderte dieses anfänglich auf Halde, da mit dessen Auftreten zum Ärgernis der Bergleute der Silbergehalt stets zurückging. 

Da hatte der Bergmann "Pech", daher auch der Name "Pechblende"

Im Jahre 1785 besuchte J. W. v. Goethe die Bergwerke um Johanngeorgenstadt und erhielt als Geschenk der Gruben Erze und andere Mineralien, die er in seine Weimarer Sammlung einordnete, darunter auch einige Proben einer merkwürdigen "Pechblende", deren Metallinhalt bis dahin unbekannt war.

Sie wurde bisher sowohl als Eisenerz, als auch als Zinkerz gedeutet. Im Jahre 1789 untersuchte Klapproth die Pechblende und entdeckte ein neues chemisches Element  - das Uran.

 

Pechblende

Abbildung: Uraninit (UO2)

  • von den Bergleuten "Pechblende" genannt
  • Breite der gezeigten Stufe: 3,5 cm
  • Fundort: Schlema im Erzgebirge
  • Sammlung: Herbert Sinnig, Gera
  • Foto: Fritz Rüger, Gera

 

In den Chemischen Annalen von 1789 schrieb Klapproth dazu:

"Aus diesen Erfahrungen geht nun genugsam hervor, daß jener mineralische Körper weder zu den Zinkerzen noch zu den Eisenerzen,..., überhaupt zu keinen, der bis jetzt behandelten mineralischen Substanzen gehöre, sondern daß er als eine eigene, selbständige, halbmetallische Substanz in den Systemen aufzunehmen sei. Es müssen folglich auch deren falsche Benennung als Pecherz, Eisenpecherz, wegfallen, und muß ihr dagegen ein neuer...Name beigelegt werden. Bis zur etwaigen Auffindung eines noch schicklicheren, lege ich ihr den Namen Uranit bei, welchen Namen ich, nach dem Beispiel der alten Philosophen, von einem Planeten, nehmlich von dem jüngst entdeckten, dem Uranus, entlehne".

Klapproth

Der Berliner Apotheker Klapproth (1743 - 1817)

 

 Ab 1820 baute man  die Uranerze für verschiedene Verwendungen ab.

So für Porzellanfarben und als Farbzusatz zur Herstellung des "Kanarienglases".

Mit der Entdeckung der Radioaktivität der Uranverbindungen durch das Ehepaar Curie im Jahre 1896 begann ein neues Kapitel der Bergbaugeschichte.